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Donnerstag, 8. Juli 2010

[mfoc] Mount Kimbie


Sonntag 11. July  22:00 Uhr MFOC/ Golden Pudel Club


Live: MOUNT KIMBIE (Hotflush/ UK)





What ever Step   (De:bug)


Da räkelt sich, leicht verpackt in eine Ambientdecke, eine Erinnerung an die Bässe der letzten Dupstep-Nacht,
durch eine Gardine aus Postrock-Texturen dringt schon das licht von zukünftigen Hymnen irgendwo zwischen indie und IDM.   (Groove)

WOBBLE WOBBLE PLUS AMBIENCE

Nach rund zehn Jahren durchläuft Dubstep gerade die nächste Schwundstufe. Während in den britischen und kontinentaleuropäischen Plattenläden sowie den einschlägigen Online-Shops Dubstep-Singles zur Massenware werden und es um gestandene Produzenten zuletzt ruhiger wurde, kristallisieren sich am anderen Ende einige wenige aufstrebende und talentierte Produzenten mit Visionen von der Zukunft des Genres heraus.

Neben den verklackerten, auf Techno und House ausgerichteten Beats von Actress und Scuba, den euphorisiert polternden Vocal-Dub-House-Reminiszenzen von Joy Orbison und dem Geek-Step von Pangaea experimentieren die Londoner Produzenten Dominic Maker und Kai Campos als Mount Kimbie mit verrauschten Gitarrensamples, Repetitionen, flächigen, sphärischen Klängen, abgehackten Vocal-Samples und von Reverb geprägten Dubs – runterbrechen lässt sich ihre Formel auf Wobble Wobble plus Ambience.

Gerade erst haben Mount Kimbie nach ihren ersten klanglich stark unterschiedlichen EPs »Maybes« und »Sketch On Glass« zwei Remix-Singles veröffentlicht, da folgt auch schon ihr Debüt-Album »Crooks & Lovers«. Erscheinen wird es auf Scubas Label Hotflush Recordings, und spätestens dann hat das mittlerweile gealterte Genre Dubstep nach Burials »Untrue«, Martyns »Great Lengths«, Bengas »Diary of an Afro Warrior« und den Skull-Disco-Releases wieder einen veritablen Aufreger in voller Spiellänge. Mount Kimbie gelingt es dabei auf »Crooks & Lovers« geschickt, die Dynamik ihrer Stücke innerhalb ihrer selbst als auch auf Albumlänge harmonisch auszutarieren: Auf den Vocallastigen, flott-klackernden Peak folgt sofort die Entschleunigung (»Would Know«), zu knisternden Beats ballern tiefe Claps, Bleeps sowie Subbässe (»Blind Night Errand«) und dem Handclap-Handbag-Vocal-House schieben Mount Kimbie arhythmisch versetzte Game-Konsolen-Bleeps und massig Hall hinterher (»Mayor«) – so wie man es auch von dem Warp-Produzenten Hudson Mohawke zu hören bekam. Auf die mit Reverb polternde Einleitung folgt ein Bruch, eine Pause, die verzerrte E-Gitarre und ein Klacker-Beat (»Field«), andernorts nehmen vier Griffe auf der Akustik-Gitarre gleich den Großteil des Stücks ein (»Adriatic«).

Mount Kimbie bleiben Englands derzeit aufregendstes Dubstep- bzw. Ambistep-Duo, ihr Album »Crooks & Lovers« erscheint am 19. Juli auf Hotflush Recordings. Einen Vorgeschmack kann man sich jetzt schon machen: Im Sommer spielen sie zwei Live-Sets in Berlin während der nächsten Sub:Stance-Nacht im Berghain und Hamburg im Rahmen der Musik-Fetischisten-Ohren-Charakter-Reihe.   (Spex)




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